Es regnete und regnete und regnete. Doch wider Erwarten kamen auch in Bornhausen zum diesjährigen Martinstag etliche große und kleine „Martins-Fans“ zusammen – zunächst zur Andacht in der Kirche, um sich gemeinsam singend einzustimmen und einen kurzen Film zu gucken, der die Geschichte des Heiligen Martin erzählte. Nach der Andacht erwartete die unerschrockene Martinstag-Gemeinde draußen vor der Kirchen im strömenden Regen tatsächlich der „Heilige Otto Martin“ in Regenkluft und die Bornhäuser Freiwillige Feuerwehr unter der Leitung von Ortsbrandmeister Klaus Kiehne. Alle zogen gemeinsam mit Laternen und Fackeln durchs Dorf und unterwegs stießen tatsächlich noch Weitere dazu.
Zu „Singe-Stopps“ hielt der Umzug bei verschiedenen älteren Bornhäuserinnen und Bornhäusern, um ein Laternenlied zu singen und einen leckeren, süßen Martinmann abzugeben. Die Freude über diesen „Martinsgruß“ war bei den älteren Menschen groß, hatten sie doch ob des Regenwetters nicht mit dem Besuch gerechnet.
Besucht wurde unter anderem die älteste Bewohnerin Bornhausens, die vor kurzem ihren 100. Geburtstag gefeiert hat. Sie begrüßte alle Laternenkinder und Erwachsenen strahlend vor der Tür, bedankte sich herzlich für diesen fröhlichen Besuch und beschenkte die Umzugskinder mit vielen Süßigkeiten.
Ja – die Stimmung war „feucht-fröhlich“ bis zuletzt als alle noch einmal in der Kirche zusammen kamen. Dort wurden die vielen „ersungenen“ Süßigkeiten gemeinsam aufgeteilt und die köstlichen Martinsmänner teilweise direkt geteilt und zusammen gegessen!
So wurde auch in diesem Jahr in Bornhausen ein gemeinschaftsstiftendes, freudiges „Martins-Zeichen“ gesetzt: Regenreich und Segensreich! Und das scheint wohl wichtiger denn je.
Denn, so sagt Thorsten Latzel, der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland (zu den geplanten Kürzungen staatlicher Sozialausgaben):
„Das Martinsfest ist nicht nur ein harmloses Laternenfest für Kinder. Es erinnert uns an die grundlegenden Werte von Nächstenliebe und Menschenwürde in unserer Gesellschaft. Aufgabe ist es, den Mantel zu teilen, nicht Mittel zu kürzen!“