„Das war wie ein kleiner Kurzurlaub am Meer“ – so verabschiedete sich beglückt und dankbar eine der nahezu 150 Gottesdienstbesucher*innen an der Kirchentür.
Und tatsächlich, bei aller Aufregung im Vorfeld, war das für alle Beteiligten und Mitwirkenden ein sehr erquickendes, maritimes Gottesdiensterlebnis.
In einem Literaturgottesdienst wird ein Gottesdienst mit einem Buch in Beziehung gesetzt, denn oftmals gibt es ja Schnittstellen zwischen Bibeltexten, theologisch-existentiellen Fragestellungen und guten Büchern. So wie bei Dörte Hansens Roman „Zur See“, der im ersten Bornhäuser Literaturgottesdienst im Mittelpunkt stand.
Es wurden Auszüge gelesen und erklärt, Hauptfiguren beschrieben und auf den Spuren der Romangedanken wurden von Pfarrerin Claudia Falkenreck-Wünsche einige Aspekte auch theologisch aufgenommen und interpretiert.
Und all das wurde auf besondere Weise musikalisch begleitet und umrahmt vom Gesang der „Kammerkrugsänger Bornhausen“. Ihr Repertoire ist groß und vielfältig, aber für diesen Sonntagmorgen hatten sie einige schwungvolle Shantys mitgebracht, die erstaunlich gut zu den sehr ernsthaften Romanpassagen passten und so die große Pfarrverbandsgemeinde mitnahm auf eine besondere Reise in die Tiefe und die Weiten des Meeres und bei der sehr existentielle, familiäre, tiefgehende Lebensmomente angerührt und angesprochen wurden.
Im Anschluss an den kurzweiligen Gottesdienst gab es in und vor der Kirche, wo eine laue (Meeres-) Brise wehte und die Sonne lachte, Kirchkaffee und Gebäck; und bis in die Mittagsstunden gab es interessante Gespräche über Inselurlaube, Familiengeschichten, Literatur, Seekrankheiten, Geschwisterbeziehungen, Abschiede und vieles mehr!
Und zwei Wünsche wurden nach dem Gottesdienst mehrfach geäußert:
Unbedingt soll wieder solch ein (musikalischen) Literaturgottesdienst gefeiert werden (Ideen werden schon gesammel!); gerne auch mit den Kammerkrugsängern, denen der frühe Sonntagvormittag auch viel Spaß bereitet hat!
Und: Ein Konzert der Kammerkrugsänger in ihrer Bornhäuser Kirche zu erleben!
Der große, mehr als 50-köpfige Bornhäuser Männerchor singt gerne und oft auf Festen und Veranstaltungen – vielfach „open air“ oder auch in Sporthallen. Aber im Chorraum der Kirche klingt der Gesang natürlich noch einmal eindrücklicher und berührt anders – das haben die Sänger selbst und alle Zuhörenden an diesem sonnigen Sonntagmorgen gehört und gespürt.