Intensiv haben sich 17 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Bornhausen, Bilderlahe, Herrhausen, Jerze, Münchehof, Rhüden, Ildehausen, Engelade und Kirchberg an drei Tagen im Ruferhaus in Stauffenburg auf ihren Vorstellungsgottesdienst vorbereitet. Das Wochenende stand unter dem Motto der Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute"(1 Thess 5,21). Wie durch eine Lupe betrachteten die Konfirmandinnen und Konfirmanden dabei ihr Leben. Unterstützt durch das Team um Pfarrer Thorsten Wünsche suchten sich die Jugendlichen bei Kerzenschein ihre Konfirmationssprüche aus, schrieben Briefe an ihr „Zukunfts-Ich“ und feierten bei einem reichhaltigen und üppigen Abendessen ihr erstes Abendmahl.
Wie in jedem Jahr kamen auch die sportlich-bewegten Erlebnisse nicht zu kurz: Es gab aktiv-rasante Spieleabende, eine Nachtwanderung und in den Pausen gemeinsames Fußball-, Kicker-, oder Tischtennisspielen.
Das kreative Highlight war das Bemalen und Gestalten der eigenen Bibeln, die die Jugendlichen schon seit Anfang ihrer Konfirmandinnen- und Konfirmandenzeit benutzen und jetzt farbenfroh mit ihren Konfirmationssprüchen verziert haben. Diese Bibel wird eine bleibende Erinnerung an diese schöne und aufregende 1 ½-jährige Vorbereitungs-Zeit auf ihre Konfirmation.
Für ihren Vorstellungsgottesdienst, der am Sonntag in der Bornhäuser St. Catharina Kirche gefeiert wurde, haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Begrüßung, Gebete und Fürbitten geschrieben, Lieder, Psalm und Lesung ausgesucht, sogar einen Segen selbst formuliert. Auch die Inhalte der Predigt kamen von den jungen Menschen selbst und es sind (wenn zu Beginn auch aufgeregt) hoch konzentriert tiefgreifende Gedanken vorgetragen worden:
„Wir haben festgestellt, dass die Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ ein wunderbarer Leitfaden ist. Unsere heutige Welt ist so vielfältig. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich und gleichzeitig so verwirrend. Die Jahreslosung erinnert uns daran, dass wir selbst entscheiden können, welche Einflüsse und Werte unser Leben bestimmen sollen und welche nicht. Wir können entscheiden, welche Menschen uns guttun. Wir können entscheiden, welche Aktivitäten uns Spaß machen und uns Energie geben. Auf unserer Freizeit haben wir unser Leben im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen und haben „gecheckt“, welche guten Dinge, Menschen und Erfahrungen wir in unserem Leben schätzen und behalten wollen: Freundschaften, die uns wichtig sind, Talente und Hobbies, die wir haben, Momente, die uns zum Lächeln gebracht haben, und Erinnerungen, an die wir gern zurückdenken. Ja, sogar was wir an und in der Schule zu schätzen wissen, gab es zu sammeln. Wir haben hinaus in unsere faszinierende Welt geschaut und auf uns als Konfirmandinnen- und Konfirmandengruppe und unsere gemeinsame Zeit. Auch mit traurigen, negativen Momenten unseres Lebens haben wir uns auseinandergesetzt, Momente und Erfahrungen, die wir lieber „aussieben“ möchten. Jede und jeder von uns hat schon schwierige Zeiten erlebt – das gehört zum Leben dazu. Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, aus solchen Erfahrungen zu lernen. Sie machen uns stärker und helfen uns, zu wachsen. Es tat gut, diese schlechten Erinnerungen aufzuschreiben und am Abend mit einem Feuer Gott zu übergeben. Bei ihm sind sie gut aufgehoben.“
Ein großer aus Holz gebauter Fisch spielte im Vorstellungsgottesdienst eine tragende Rolle:
Der Fisch ist im christlichen Glauben schon seit über 2000 Jahren das Zeichen für Gemeinschaft. In den Anfängen des Christentums wurden die Christinnen und Christen für ihren Glauben verfolgt. Die Römer glaubten damals nämlich an viele Götter und lehnten das Christentum mit nur einem Gott ab. Damit sich die Christinnen und Christen aber trotzdem heimlich verständigen konnten, entwickelten sie ein geheimes Symbol: den Fisch. Eine Person zeichnete einen Bogen in den Sand, die andere vollendete das Symbol mit dem Gegenbogen und zeigte sich damit als Bruder oder Schwester in Christus. Warum aber Fisch und nicht Adler oder Löwe? Die griechischen Anfangsbuchstaben für „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“ ergeben zusammen das griechische Wort „Ichthys“, auf deutsch „Fisch“.
In dem hölzernen Fisch haben die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalteten Bibeln einen Platz für den Gottesdienst bekommen. Zusammengestellt ergaben ihre Buchrücken „Konfirmation – 2025“ und machten deutlich, dass jede und jeder einen festen Platz in der weltweiten christlichen Gemeinschaft hat! Damit die Gemeinde einen Eindruck von diesen wunderbaren und individuellen Kunstwerken bekommen konnte, wurden die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihren Bibeln groß auf eine Leinwand projiziert.
Auch die Eltern, Großeltern, Patinnen und Paten, Geschwister – die ganze Gemeinde – wurden in den Gottesdienst eingebunden. Auf bereits am Eingang verteilte halbrunde Zettel sollten die Mitfeiernden ihre eigenen Tauf-, Konfirmations- oder Trausprüche schreiben, alternativ eine Weisheit, ein Lebensmotto. Und so, wie die Bibeln der Jugendlichen mit ihren Konfirmationssprüchen bestückt sind, entstand auf dem Fisch im Altarraum nach und nach ein Schuppenkleid aus Weisheiten und Ratschlägen aus mehreren Generationen.
Zuletzt bedankten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden bei Pfarrer Thorsten Wünsche und dem Team bestehend aus Norbert Walter, Anne Herzberg, Marie Brackmann, Jan Wünsche, Vincent Winkel und Natascha Rothe für die Begleitung auf der Freizeit und die Unterstützung bei der Vorbereitung des Gottesdienstes.
Die Jugendlichen fiebern jetzt ihren Konfirmationen entgegen, die in Bornhausen, Mechtshausen, Engelade und Ildehausen stattfinden werden. Nächstes Highlight ist zunächst der Tauferinnerungsgottesdienst am Ostermontag, 21. April 2025 um 11:00 Uhr in Bornhausen, bei dem auch zwei Konfirmandinnen und zwei Konfirmanden getauft werden!