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01.11.2024 Kategorie: Bez1: Bornhausen, Mechtshausen-Bilderlahe, Pfa

„Und wenn es geregnet hat?“ „Dann wurde ich nass!"

Eindrücklicher Bericht einer Wandergesellin beim Bornhäuser Frauenfrühstück

 „So spannend und informativ habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Man hätte der jungen Wandergesellin ja noch stundenlang zuhören können!“, so verabschiedete sich nicht nur eine der anwesenden Frauen nach dem letzten Frauenfrühstück in Bornhausen.

Dass das Frühstücksbüffet im Bornhäuser Pfarrhaus „tippitoppi“ ist, das hat sich inzwischen herumgesprochen; und dazu gab es nun beim letzten Treffen einen außergewöhnlichen „Wander-Reise- und Lebensbericht“: „Diana, die einheimische, freigereiste Malerin zu Seesen“ – so lautet ihr Wandergesellinnen-Name - hat mit ihrem lebendigen „Vortrag“ und interessanten Bildern die Zuhörerinnen im vollbesetzten Gemeindesaal in ihren Bann gezogen!

Sie hat sehr grundsätzlich informiert über die Ursprünge der Wanderschaft, hat Traditionen und Gebräuche erklärt. Und dann erzählte sie von ihrer eigenen Wanderschaft:

Diana Hömens war damals Anfang zwanzig; hatte zwei Ausbildungen (nahezu) absolviert (als Malerin / Lackiererin und als Kirchen- / Freskenmalerin), als eines Tages ein Berufsschullehrer fragte: „Wer will denn auf die Walz gehen?“. Sie wollte das!

Als Kind, so verriet es ihre Tante, war Diana ein sehr scheues und schüchternes Mädchen; und sie selbst sagt von sich: „Ich war ein Prinzesschen und Püppchen – im Grunde auch noch als ich losging“ – in Kluft, nur mit „Charlottenburger“-Gepäck und einem Stenz, ohne Handy und Auto, mit wenig Geld und viel Neugierde und wohl auch Gottvertrauen!

Sieben Jahre und drei Monate war sie unterwegs, hat 14 Länder bereist (unter anderem Indien, USA, Marokko und viele Landstriche innerhalb Europas), Sie hat französisch gelernt, einige Missverständnisse und manchen Kulturschock erlebt, mehrere Wanderbücher mit Erlebnissen und Fremdbeschreibungen gefüllt, unvorstellbare Schlafplätze gefunden, gebaut, organisiert, die unterschiedlichsten Arbeiten verrichtet und eine Vielzahl besonderer Menschen kennengelernt – nicht zuletzt ihren heutigen Verlobten, einen französischen „wandergeselligen Steinmetz“. Beide wollen nun sesshaft werden, planen eine Ausstellung zusammen und auch ein Buch ist in Arbeit – darauf freut man sich nun in Bornhausen sehr und hofft, dass die Wandergesellin mit ihrem Verlobten, ihrer Ausstellung und weiteren Erzählungen wieder zu Besuch kommt; so hat sie es auch zugesagt.

Nach diesem gelungenen Frauenfrühstücks-Vormittag dankte Pfarrerin Claudia Falkenreck-Wünsche mit begeisterten Worten, Geld-, Blumen- und Engelgeschenken der Wandergesellin für ihren Besuch, sprach ihr und auch ihren Eltern Respekt aus, solche aufregend-abenteuerlichen und zugleich ungewissen Jahre (gemeinsam) zu meistern und auszuhalten und so humorvoll, erfüllt und gelungen davon zu berichten!

Und mit einem kleinen Geschenk dankte sie auch dem Bornhäuser Frauenfrühstücks-Vorbereitungsteam, das verlässlich, ideenreich und fröhlich diese gemeindlichen Treffen verantwortet. Und save the date: Das nächste Frauen-Frühstück findet am 15. Februar 2025 statt.

Diana, die einheimische, freigereiste Malerin zu Seesen“ zu Gast beim Bornhäuser Frauenfrühstück

Diana Hömens zeigte riesige Nägel, mit denen Wandergesell*innen tatsächlich Ohrlöcher gestochen werden

„Hatten Sie keine Angst so alleine in der Welt zu wandern?“ „Nein“, sagte Diana und zeigt selbstbewusst ihren „Stenz“ (knotiger Wanderstock)

Ein „Symbol der Freiheit“ ist der Hut, den Wandergesell*innen immer aufmerksam und ernst „behüten“

Ein bedrucktes Tuch, in das Wandergesell*innen ihr Hab und Gut einwickeln nennt man „Charlottenburger“

Das fröhliche, engagierte Bornhäuser Frauenfrühstücksteam (es fehlen: Anja Geef und Claudia Golke) freute sich ebenso wie die Gäste über das vorzügliche Frühstück und die tolle Referentin

Beitrag von FaWü